Menschen mit Diabetes Mellitus müssen regelmäßig ihren Blutzuckerspiegel messen. Mit einem Blutzuckermessgerät funktioniert das auch zu Hause gut. Mit etwas Blut aus der Fingerkuppe ermitteln die Geräte den momentanen Blutzuckerwert. Anhand dessen lässt sich erkennen, ob der Diabetes durch Therapie und Lebensstil gut eingestellt ist oder ob im Gespräch mit dem Arzt nachgebessert werden sollte. Die Messgeräte speichern Hunderte gemessene Werte in ihrem Speicher, immer mehr Modelle übertragen sie auch über eine App an das Smartphone oder den PC.
In unserem Test empfehlen wir nur Modelle, die nachweislich in Studien von deutschen Instituten und mit einer großen Anzahl an Probanden zuverlässig exakt messen und dadurch auch die dazugehörige ISO-Norm erfüllen. Zwei Messgeräte fielen dabei durch und für manche Geräte konnten wir keine veröffentlichten Studien zur Messgenauigkeit finden.
Nicht getestet haben wir Geräte zur kontinuierlichen Blutzuckermessung in Echtzeit durch einen Sensor im Unterhautfettgewebe. Sie sind nur für bestimmte Diabetes-Patienten medizinisch notwendig und für eine Kostenübernahme der Krankenkasse sind enge Voraussetzungen zu erfüllen.
Kurzübersicht
Testsieger
OneTouch Ultra Plus Reflect
Modernes Gerät mit zuverlässiger Messung, Farb-Display und App-Anbindung.
Vollständiger Preisvergleich
Das modernste Blutzuckermessgerät im Test hat uns am meisten überzeugt. Das robuste OneTouch Ultra Plus Reflect misst nicht nur nachweislich exakt, sondern es macht auch noch Spaß, damit seine Werte zu ermitteln und zu verwalten.
Das Farb-Display ist hell und gut ablesbar, die vier Bedienknöpfe haben je einen guten Druckpunkt und die Bedienungsführung lässt sich auf 20 Sprachen einstellen. Die Messwerte zeigt das Gerät chronologisch oder als Durchschnitt der letzten sieben, 14, 30 oder 90 Tage an.
Der integrierte Mentor hilft außerdem dem Patienten, den Messwert besser einzuordnen, erkennt Trends aus den letzten Messungen und gibt Tipps. Die Messwerte lassen sich auch in der OneTouch-App auf dem Smartphone verwalten und auswerten.
Allrounder
GlucoMen Areo GK
Mit einem großen, beleuchteten Display, NFC-Datenübertragung und optionaler ß-Ketonmessung bietet das GlucoMen ein gutes Komplettpaket.
Vollständiger Preisvergleich
Einen ebenso ambitionierten Eindruck hinterlässt das GlucoMen Areo GK. Sein großes, hintergrundbeleuchtetes LCD ist hervorragend ablesbar und die Funktionen lassen sich mit den drei Bedientasten einfach abrufen. Die Messung ist binnen fünf Sekunden vorbei und die Messdaten werden per NFC an die Smartphone-App übertragen. Breite Teststreifen erleichtern dazu die Handhabung.
Neben der Messung des Blutzuckers können Patienten, die Insulin spritzen, mit optional erhältlichen Teststreifen auch eine ß-Ketonmessung durchführen.
Bewährt & robust
Ascensia Contour Next
Etabliertes, sehr stabiles Gerät mit großem Display und lebenslanger Garantie.
Vollständiger Preisvergleich
Das Ascensia Contour Next ersetzt das ältere (Auslauf-)Modell Contour XT. Das bewährte Contour Next besitzt den klassischen Formfaktor eines Blutzuckermessgerätes mit großem, leider nicht hintergrundbeleuchtetem LC-Bildschirm, drei leichtgängigen Bedientasten und einer Standardausstattung.
Praktisch: Kommt beim ersten Versuch für eine Messung zu wenig Blut auf den Teststreifen, kann man binnen 60 Sekunden noch einen zweiten Versuch starten, ohne den Teststreifen verwerfen zu müssen. Die Messwerte werden auf Wunsch via Bluetooth automatisch und unverzüglich an die Contour-App gesendet.
Riesige Anzeige
Beurer GL 44
Klassisches, ovales Gerät mit beleuchtetem Display und fünf Jahren Garantie.
Vollständiger Preisvergleich
Das größte Display im Test hat das günstige Beurer GL 44. Eine Hintergrundbeleuchtung erleichtert das Ablesen des LC-Bildschirms. Das leichte, aber stabile Gerät liefert nachweislich zuverlässige Testergebnisse. Die schnell ermittelten Messwerte lassen sich allerdings nur auf dem Gerät speichern und abrufen, eine App gibt es nicht. Wer mag, kann sie aber via USB-Kabel auf den PC überspielen und dort verwalten.
Vergleichstabelle
Testsieger
OneTouch Ultra Plus Reflect
Allrounder
GlucoMen Areo GK
Bewährt & robust
Ascensia Contour Next
Riesige Anzeige
Beurer GL 44
Terumo Medisafe Fit Smile
Beurer GL 50
Bayer Vital Contour XT
Aktivmed GlucoCheck Gold
Roche Accu-Chek Guide
Abbott Freestyle Freedom Lite
Testamed Glucocheck Advance
Glucofast Duo
Codefree Blutzucker-Messsystem
Adia Diabetes-Set 8002671
Medisana MediTouch 2
Yuwell 710
Sinocare Safe Accu2
Testsieger
OneTouch Ultra Plus Reflect
- Zuverlässige Messergebnisse
- App-Anbindung
- Ordentliches Etui
- helles Farbdisplay
- beherrscht 20 Sprachen
- Registrierung bei App notwendig
Allrounder
GlucoMen Areo GK
- Zuverlässige Messergebnisse
- Großes Display mit Hintergrundbeleuchtung
- Zusätzliche ß-Ketonmessung
- App-Anbindung via NFC
- NFC-Verbindung gewöhnungsbedürftig
Bewährt & robust
Ascensia Contour Next
- Zuverlässige Messergebnisse
- Robustes, erprobtes Gerät
- App-Anbindung
- Ordentliches Etui
- Zweite Chance beim Blutnehmen
- Keine Hintergrundbeleuchtung
- Einzeln verpackte Teststreifen
- Unübersichtliche Anleitung
Riesige Anzeige
Beurer GL 44
- Zuverlässige Messergebnisse
- kurze Messzeit
- 5 Jahre Garantie
- großes Display
- stabil
- Keine direkte App-Anbindung
Terumo Medisafe Fit Smile
- Zuverlässige Messergebnisse
- Großes Farbdisplay
- Assistenzmodus
- Sprachausgabe
- Ungewöhnliches Querformat
- keine App-Anbindung
- PC-Datenübertragung nur über NFC
Beurer GL 50
- Zuverlässige Messergebnisse
- sehr kompakt
- Integrierte Stechhilfe
- Integrierter USB-Stecker
- 5 Jahre Garantie
- Keine direkte App-Anbindung
- Etwas klapprige Stechhilfe
Bayer Vital Contour XT
- Zuverlässige Messergebnisse
- kurze Messzeit
- großes Display
- lebenslange Garantie
- stabil
- Auslaufmodell
- Unhandliche Anleitung
- Display ohne Beleuchtung
- keine App-Anbindung
Aktivmed GlucoCheck Gold
- Zuverlässige Messergebnisse
- 3 Jahre Garantie
- App-Anbindung
- kurze Messzeit
- großes Display
- Umständliche App-Verbindung
- Registrierung bei App notwendig
- Blickwinkelabhängiges Display beim Testgerät
Roche Accu-Chek Guide
- Zuverlässige Messergebnisse
- App-Anbindung
- Ordentliches Etui
- Beherrscht 36 Sprachen
- Robust
- Kleine, schwergängige Tasten
- Kleines Display
- Notwendige Registrierung bei App
Abbott Freestyle Freedom Lite
- Zuverlässige Messergebnisse
- robust
- Ordentliches Etui
- zweite Chance beim Blutnehmen
- Display ohne Beleuchtung
- keine App-Anbindung
- rudimentärer Funktionsumfang
Testamed Glucocheck Advance
- 5 Jahre Garantie
- beherrscht Deutsch und Türkisch
- Sprachausgabe der Messergebnisse
- integrierter USB-Stecker
- aktuelle unabhängige Messdaten fehlen
- keine App-Anbindung
Glucofast Duo
- Gutes, beleuchtetes Display
- Keine unabhängigen Messdaten
- nur eine Bedientaste
- keine App-Anbindung
Codefree Blutzucker-Messsystem
- Zügige Messung
- einfache Bedienung
- Keine unabhängigen Messdaten
- Display ohne Beleuchtung
- keine App-Anbindung
Adia Diabetes-Set 8002671
- Gutes Display mit Beleuchtung
- Stabil
- keine wissenschaftlich veröffentlichten Messdaten
- keine App-Anbindung
Medisana MediTouch 2
- Großes Display
- Robust
- Aktuelle unabhängige Messdaten fehlen
- Display ohne Beleuchtung
- App-Anbindung nur mit Modell »Connect Dual«
Yuwell 710
- Modernes Design
- Hardcover-Etui
- Keine unabhängigen Messdaten
- langsame Messung
- Display ohne Beleuchtung
- keine App-Anbindung
Sinocare Safe Accu2
- schickes Etui
- keine unabhängigen Messdaten
- Display ohne Beleuchtung
- langsame Messung
- keine App-Anbindung
Preisvergleich
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Das Blut im Blick: Blutzuckermessgeräte im Test
Immer mehr Menschen leiden entweder an einem angeborenen Diabetes Mellitus Typ 1 oder dem immer noch fälschlicherweise unter dem Namen Altersdiabetes bekannten Typ 2, der häufig das Ergebnis eines ungesunden Lebensstils ist. Wer dann im Rahmen seiner Therapie Insulin spritzt, muss manchmal sogar mehrfach täglich seinen Blutzuckerspiegel bestimmen – und bekommt übrigens Gerät und Teststreifen von der Krankenkasse bezahlt. Das funktioniert mit einem zuverlässigen Blutzuckermessgerät auch zu Hause hervorragend.
Die Vorgehensweise ist in jedem Fall gleich: Mithilfe einer in die Stechhilfe eingespannten Lanzette wird die Fingerkuppe leicht angestochen, um einen Tropfen Blut daraus zu gewinnen. Der gleitet auf einen Teststreifen, der zuvor ins Messgerät eingeschoben wurde.
Strom aus Zucker
Die Glukose im Blut reagiert dabei mit dem Enzym Glukose-Dehydrogenase oder Glukose-Oxidase, das sich auf dem Teststreifen befindet. Dabei entsteht, je nach Glukosegehalt in der Blutprobe, ein bestimmter Stromfluss. Daraus errechnet das Messgerät den Blutzuckerwert und zeigt ihn auf dem Display an. Der Verlauf der gespeicherten Messwerte zeigt dem Patienten, ob seine Therapie den Blutzuckerspiegel in einem guten Bereich hält.
Für Menschen mit Diabetes ist daher vor allem eine hohe Messgenauigkeit essenziell. Denn falsche Werte können dazu führen, dass der Patient zu viel oder zu wenig Insulin spritzt, was unter Umständen zu einer gefährlichen Unterzuckerung führt. Blutzuckermessgeräte müssen deshalb den Kriterien der ISO-Norm 15197 genügen. Sie sieht vor, dass mindestens 95 Prozent der mit dem Blutzuckermessgerät ermittelten Messwerte zum tatsächlichen Wert nicht mehr als 15 Milligramm pro Deziliter oder 15 Prozent nach oben oder unten abweichen dürfen. Die Ursache für Abweichungen ist dabei meist nicht ein ungenau messendes Gerät, sondern Qualitätsunterschiede in den Produktionschargen der Teststreifen.
Allerdings sind die Hersteller selbst dafür verantwortlich, dass ihre Blutzuckermessgeräte der ISO-Norm entsprechen. Viele prüfen das nur intern. Manche Hersteller lassen es von externen Instituten erledigen, und nur wenige veröffentlichen diese Daten in Form einer Studie in einem wissenschaftlichen Journal.
Studien als Nachweise
Da für ein Testmagazin eine nach wissenschaftlichen Kriterien durchgeführte Untersuchung der Messgenauigkeit nicht machbar ist, haben wir zu den Testgeräten seriöse und öffentlich zugängliche Studien gesucht. Sie stammen vom Institut für Diabetes-Technologie der Universität Ulm und Institut für Diabetes in Karlsburg. Beide Institute testen regelmäßig Blutzuckermessgeräte, sowohl im Auftrag von Herstellern als auch im Rahmen ihrer eigenen Forschungsarbeit, und publizieren die Ergebnisse. „Wichtig ist hierbei zu wissen, dass sich die in der Studie ermittelte Messgenauigkeit immer nur auf die getestete Charge an Teststreifen bezieht“, sagt Stefan Pleus, Leiter der Scientific Operations am Institut für Diabetes-Technologie Forschungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH an der Universität Ulm.
Da für uns eine nachgewiesene exakte Messgenauigkeit das wichtigste Kriterium ist, um ein Blutzuckermessgerät zu empfehlen, haben wir nur Geräte in die Empfehlungen aufgenommen, zu denen öffentlich verfügbare Studienergebnisse verfügbar sind und gleichzeitig die ISO-Norm erfüllen. Die Links zu den Studien finden sich als Nachweis bei den jeweiligen Messgeräten.
Display und Co.
Auf der anderen Seite sind aber auch eine deutsche, gut verständliche Bedienungsanleitung, ein gut ablesbares Display, eine einfache Bedienung und eine gute Handhabung beim Messvorgang wichtig, damit das Risiko einer falschen Benutzung und daraus resultierend falscher Messwerte möglichst klein bleibt. Auch der einfache Zugriff auf ältere Messwerte und Durchschnittswerte der letzten Wochen und Monate ist wichtig, um einen guten Überblick zu bekommen. Geräte mit nur einer Bedientaste zeigten sich beim Durchblättern älterer Werte eher als unpraktisch. Am besten ließen sich im Test Geräte mit zwei Pfeiltasten und einer (großen) Haupttaste bedienen.
mmol/L oder mg/dL?
Es gibt zwei Einheiten, mit denen sich der Blutzuckerwert ausdrücken lässt. Welche Einheit in welchen Gegenden der Welt verwendet wird, ist meist historisch begründet. Dabei ist Millimol pro Liter (mmol/L) die international am weitesten verbreitete Maßeinheit und wird zum Beispiel in Ostdeutschland, der Schweiz oder England verwendet, während Milligramm pro Deziliter (mg/dL) in Westdeutschland, Frankreich oder den USA eher zum Einsatz kommt.
Manche Blutzuckermessgeräte beherrschen beide Einheiten und lassen sich in den Einstellungen umstellen. Bei einigen Herstellern muss man sich allerdings vor dem Erwerb des Geräts auf eine Einheit festlegen. Einfacher ist es, die Einheit zu verwenden, mit der auch die Klinik oder die Arztpraxis arbeitet, bei der man in Behandlung ist.
Pflichten des Nutzers
Aber auch der Nutzer eines Blutzuckermessgeräts muss seinen Teil dazu beitragen, sodass die gemessenen Blutzuckerwerte akkurat sind. „Dazu gehört, sich vor dem Stechen immer die Hände zu waschen, im zu stechenden Finger durch ein wenig Massieren die Durchblutung anzuregen und ihn warmzuhalten, vor jeder Messung eine neue Lanzette in die Stechhilfe einzuspannen“, sagt Stefan Pleus.
Es dürften außerdem nur die Teststreifen genutzt werden, die für das Gerät vorgesehen sind, sonst kann es zu inkorrekten Messergebnissen kommen. Alle Geräte erlauben dem Nutzer zudem, die Messwerte für bestimmte Situationen wie vor oder nach dem Essen zu markieren und sich Durchschnittswerte errechnen zu lassen. „So lassen sich zum Beispiel Durchschnittswerte aller vor dem Essen gemessener Werte anzeigen und mit dem Arzt besprechen.“
Alle Blutzuckermessgeräte gestatten zudem die Angabe von Grenzwerten, also von zu niedrigen oder zu hohen Blutzuckerwerten, bei deren Übertretung das Gerät nach einer Messung aufmerksam macht. Diese Grenzwerte sollten allerdings unbedingt zuvor mit dem Arzt abgestimmt und nicht auf eigene Faust in das Gerät eingetragen werden.
Kontrolllösungen
Einige Hersteller raten in den Bedienungsanleitungen dazu, beim Öffnen jeder neuen Packung mit Testreifen eine Testmessung mit einer Kontrolllösung durchzuführen, um zu prüfen, dass das ganze System korrekte Messwerte liefert. Dazu gehört leider auch unser Testsieger von OneTouch. Die Kontrolllösungen gibt es nur vom jeweiligen Hersteller des Blutzuckermessgeräts zu kaufen.
Experte Stefan Pleus sagt dazu: „Diese Kontrolllösungen taugen nicht dazu, die Messgenauigkeit eines Gerätes zu bestimmen, nur die prinzipielle Funktionsfähigkeit wird gezeigt.“ Beispielsweise, nachdem man die Teststreifen einen Tag lang im heißen Auto liegen gelassen hatte oder das Messgerät heruntergefallen oder nass geworden ist. Oder auch, wenn die momentanen körperlichen Symptome nicht zu den Messwerten passen. Allerdings werden Kontrolllösungen nicht von der Krankenkasse erstattet. Sie halten sich zudem nach dem Öffnen nur maximal drei Monate. Und mit jeder Kontrollmessung wird ein Teststreifen verbraucht.
Unser Favorit
Testsieger
OneTouch Ultra Plus Reflect
Modernes Gerät mit zuverlässiger Messung, Farb-Display und App-Anbindung.
Vollständiger Preisvergleich
Das OneTouch Ultra Plus Reflect macht einiges anders als die restlichen Messgeräte in unserem Test, die eher dem klassischen, technisch nüchternen Muster eines Blutzuckermessgerätes folgen. OneTouch dagegen erscheint modern, nicht nur, weil es einen Farbbildschirm besitzt, sondern auch in puncto Bedienung. Zwar könnten Personen, die in Bezug auf Technik weniger versiert sind, mit den Möglichkeiten überfordert sein. Aber das OneTouch bietet für solche Fälle neben dem Standard-Modus mit allen Funktionen auch einen vereinfachten Basis-Modus.
Das Blutzuckermessgerät selbst hinterlässt einen robusten Eindruck und liegt mit seiner aufgerauten Oberfläche gut in der Hand. Für die Bedienung stehen ein Ok-Knopf, Auf- und Abwärtstasten sowie eine Zurück-Taste bereit, die je einen guten Druckpunkt haben. Das Handbuch ist ausführlich, bebildert und gut verständlich.
Beim Lieferumfang hebt sich das OneTouch nicht von den übrigen Testteilnehmern ab: neben dem Blutzuckeressgerät sind zehn Teststreifen, zehn Lanzetten, die Stechhilfe, ein stabiles Etui und die für den Betrieb erforderlichen Batterien beigelegt.
Vor der ersten Nutzung des Messgeräts sind nach dem Einlegen der Batterien die Grundeinstellungen vorzunehmen. Über die Tasten stellt man so schnell die gewünschte Sprache (20 stehen zur Verfügung) sowie Uhrzeit und Datum, Bereichsgrenzwerte für die persönliche Einschätzung des Messwerts, Test-Tracker (er zählt, wie häufig am Tag getestet werden soll), einen 90-Tage-Durchschnittswert und ob das Blutzuckermessgerät die Messdaten via Bluetooth mit der OneTouch-App auf dem Smartphone austauschen soll ein.
Neben der App-Anbindung ist der integrierte Mentor eine Besonderheit des OneTouch Ultra Plus Reflect: Er kommentiert die Messwerte und gibt dem Patienten so eine Orientierungshilfe, wie der Wert einzuschätzen ist. Dazu steht unter dem Wert jeweils ein kurzer Satz, der Tipps gibt oder auf einen Trend in den Messergebnissen der letzten fünf Tage hinweist.
Für Patienten, die mit der Bedienung oder mit den zahlreichen Auswertungsmöglichkeiten der Messwerte überfordert sein könnten, oder auch, wenn sich mehrere Personen das Messgerät teilen, lässt sich vom Standard-Modus in den Basis-Modus wechseln – verschiedene Durchschnittswerte, Markierungen und der Mentor sind dann deaktiviert und es gilt immer „vor der Mahlzeit“ als Messzeitpunkt.
Zum Messen wird der Teststreifen in das Gerät eingeführt und das Display schaltet sich ein. Der Teststreifen von OneTouch ist deutlich schmaler als bei den meisten anderen Modellen, aber das ist nicht wirklich ein Nachteil.
Auch die Stechhilfe und Lanzetten scheinen eine Eigenentwicklung von OneTouch zu sein und unterscheiden sich in der Optik von den Mitbewerbern. Das Einsetzen der Lanzette in die Stechhilfe funktioniert gut, auch wenn sie nicht gerade einen langlebigen Eindruck macht. Die Einstellung der Stechtiefe erfolgt gut sichtbar in sieben Schritten über ein Stellrad – das hat OneTouch am besten von allen gelöst.
Blutzuckerteststreifen
Das Messergebnis erscheint nach wenigen Sekunden auf dem Display. Es lässt sich mit den üblichen Markierungen „vor dem Essen“ und „nach dem Essen“ versehen. Für die dritte Markierung kann der Patient aus mehreren Möglichkeiten auswählen, wie Stress, Krankheit, Medikamente oder nach dem Sport, um später zu sehen, wie sich die Werte in besonderen Situationen verändern. Am unteren Bildschirmrand schließlich zeigt das Gerät zusätzlich noch an, wie der aktuelle Blutzuckerspiegel einzuordnen ist, also ob er zu niedrig (im blauen Bereich), okay (grün) oder zu hoch (rot) ist.
Das Gerät speichert bis zu 750 Messwerte, dann wird der älteste überschrieben. Zum Abrufen der Messwerte (und um die Einstellungen zu ändern), wird die OK-Taste zwei Sekunden lang gedrückt, um das Gerät einzuschalten. Es erscheinen vier Menüpunkte: „Zusammenfassung“ zeigt sehr ausführlich die Messwerte u.a. der letzten sieben, 14 und 30 Tage und unterteilt nach Markierung und nach Tageszeit. „Ergebnisprotokoll“ zeigt die Einzelwerte chronologisch, „Trend 90“ zeigt den 90-Tage-Durchschnitt und „Einstellungen“ erledigt diverse Grundeinstellungen.
Laut einer Studie des Instituts für Diabetes-Technologie Forschungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH an der Universität Ulm liegt die Messgenauigkeit des OneTouch Ultra Plus Reflect bei einer Abweichung von maximal 15 Milligramm pro Deziliter oder 15 Prozent vom tatsächlichen Laborwert bei 99 Prozent und erfüllt damit die ISO-Norm 15197.
Die Messwerte lassen sich auch über ein USB-Kabel an die „OneTouch Reveal“-Web-App auf den PC übertragen. Das Kabel liegt dem Blutzuckermessgerät nicht bei, sondern muss separat erworben werden, wenn man nicht sowieso schon ein solches Standardkabel zu Hause hat. Weitaus bequemer ist es aber, die Werte auf der App namens Reveal (gibt es für iOS und Android kostenlos) auf sein Smartphone zu übertragen und sich dort anzeigen zu lassen und zu verwalten. Die eingelesenen Daten sind dann sowohl in der App als auch am PC verfügbar. Leider muss sich der Nutzer dafür beim Hersteller registrieren und die Daten werden in der Cloud gespeichert. Hier muss man also OneTouch vertrauen, dass die eigenen Daten gut geschützt sind und nicht weitergegeben werden.
Nachteile?
Was uns nicht gut gefallen hat: OneTouch schreibt in der Bedienungsanleitung, dass der Einsatz einer Kontrolllösung beim Öffnen jeder neuen Teststreifenpackung erforderlich ist. Das widerspricht der Einschätzung unseres unabhängigen Experten.
OneTouch Ultra Plus Reflect im Testspiegel
Beim letzten Test von Blutzuckermessgeräten der Stiftung Warentest (10/2024) schaffte es das OneTouch Ultra Plus Reflect mit dem Testurteil „sehr gut“ (1,5) auf den zweiten Platz.
Alternativen
Allrounder
GlucoMen Areo GK
Mit einem großen, beleuchteten Display, NFC-Datenübertragung und optionaler ß-Ketonmessung bietet das GlucoMen ein gutes Komplettpaket.
Vollständiger Preisvergleich
Das A. Menarini GlucoMen Areo GK ist in mancher Hinsicht kein Standardgerät wie viele andere, sondern macht einen ambitionierten Eindruck. Zwar besitzt das Blutzuckermessgerät nur einen monochromen LC-Bildschirm, doch der ist groß, gut abzulesen und besitzt eine ständige Hintergrundbeleuchtung. Damit lassen sich Messwerte bei jeder Umgebungshelligkeit zuverlässig ablesen.
Insgesamt ist das Gerät robust. Mit den drei großen Tasten lässt es sich problemlos bedienen und es besteht die Möglichkeit, ältere Messdaten abzurufen.
Die Stechhilfe ist zwar ein Standardmodell, aber das schicke Etui wurde aus 1,5 recycelten PET-Plastikflaschen hergestellt. Geliefert wird das Blutzuckermessgerät mit zehn Lanzetten und zehn Teststreifen. Die sind angenehm breit und lassen sich gut handhaben, brauchen aber trotzdem nicht mehr Blut als schmälere Streifen von anderen Herstellern. Die Bedienungsanleitung ist dazu ein gut zu lesendes, kompaktes Handbuch.
Das Einsetzen der Lanzetten in die Stechhilfe funktioniert ohne Probleme, die Stechtiefe lässt sich in fünf Stufen einstellen. Das Einführen des Teststreifens startet das Gerät. Die Messung ist binnen fünf Sekunden erledigt, danach lässt sich der Wert als „Vor dem Essen“, „Nach dem Essen“, „Sport“ und „Allgemein“ markieren.
Diabetes-Patienten und -Patientinnen, die Insulin spritzen müssen, können mit dem Messgerät außerdem den ß-Ketonwert ermitteln, um eine drohende Ketoazidose frühzeitig zu erkennen. Dazu braucht man allerdings gesonderte Teststreifen, die man extra kaufen muss.
Blutzuckerteststreifen
Das Blutzuckermessgerät speichert bis zu 730 Messergebnisse des Blutzuckers und maximal 100 ß-Ketonmessungen, bevor die ältesten Werte überschrieben werden. Am Gerät kann man über die beiden Pfeiltasten durch die gespeicherten Messwerte blättern sowie die Durchschnittswerte der Messungen aus den letzten sieben, 14, 30, 60 und 90 Tage einsehen.
Alternativ können die Messwerte über NFC (Near Field Communication) drahtlos auf das Smartphone übertragen werden. Dafür muss dort zunächst die kostenlose App „GlucoLog Lite“ installiert und in den App-Einstellungen in der Rubrik „Meter“ das GlucoMen Areo GK ausgewählt werden. Wird das Messgerät anschließend bei empfangsbereiter App mit maximal einem Zentimeter Abstand an die Stelle des Smartphones gehalten, an der sich die NFC-Antenne befindet, schaltet es sich automatisch ein und überträgt die Messwerte binnen Sekunden.
Das Übertragen der Messwerte aufs Smartphone klappte im Test nach einigen Versuchen zunehmend zuverlässiger. Laut Hersteller müsse man aber beim iPhone 12 und dem aktuellen iPhone 16 das GlucoMen Areo GK recht genau auf der Rückseite des Smartphones positionieren, wo sich die NFC-Antenne befindet, sonst komme es zu keinem Verbindungsaufbau.
Die App ist selbsterklärend, einfach zu bedienen, wertet die Messwerte auch grafisch aus und hinterlässt einen durchdachten Eindruck. Der Datumsbereich für das Ermitteln der Durchschnittswerte ist außerdem frei wählbar.
Übrigens: A. Menarini gehört zu den Herstellern, die den Nutzer nicht dazu anhalten, jedes Mal beim Öffnen einer neuen Packung Teststreifen routinemäßig eine Kontrolllösung zu verwenden.
In fünf älteren Studien, etwa dieser und unter anderem einer des Instituts für Diabetes-Technologie Forschungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH der Universität Ulm, lag die Messgenauigkeit der laut eines Äquivalenzzertifikats technisch identischen Vorgängermodelle das GlucoMen Areo GK bei einer Abweichung von maximal 15 Milligramm pro Deziliter oder 15 Prozent vom tatsächlichen Laborwert zwischen 95 und 100 Prozent. Das GlucoMen Areo GK erfüllt damit die ISO-Norm 15197.
Beim letzten Test von Blutzuckermessgeräten der Stiftung Warentest (10/2024) schaffte es das Blutzuckermessgerät GlucoMen Areo GK mit dem Testurteil „Gut“ (1,7) auf den vierten Platz.
Bewährt & robust
Ascensia Contour Next
Etabliertes, sehr stabiles Gerät mit großem Display und lebenslanger Garantie.
Vollständiger Preisvergleich
Bayer Vital – heute Ascensia genannt – ist ein Spezialist für Blutzuckermessgeräte. Seine Contour-Reihe behauptet sich seit Jahren auf dem Markt. Dazu gehört auch das Contour Next. Es ist ein robustes Messgerät und liegt durch seine klassische Form gut in der Hand. Die Bedienung erfolgt über einen großen Knopf rechts und zwei kleinere Knöpfe links. Das Display ist angenehm groß, besitzt aber leider keine Hintergrundbeleuchtung.
Beim Lieferumfang hebt sich das Contour Next nicht gerade ab: Neben dem Messgerät und einer Standard-Stechhilfe gibt es zehn Lanzetten, zehn einzeln in Alu verpackte Teststreifen sowie das obligatorische Etui. Die Bedienungsanleitung ist allerdings eine Zumutung für den Nutzer: ein einzelnes, voll bedrucktes, riesiges Blatt Papier, das mehrfach gefaltet wurde. Hier etwas nachzulesen macht keinen Spaß.
Das Datum und die Uhrzeit sind von Beginn an eingestellt, der Nutzer kann den Signalton aber wahlweise ausschalten. Das Einsetzen der Lanzette in die Stechhilfe und das Einstellen der Stechtiefe in fünf Stufen funktionieren einwandfrei.
Das Einführen des Teststreifens schaltet das Gerät ein. Praktisch: Erhält der Teststreifen beim ersten Versuch zu wenig Blut aus der Fingerkuppe, kann innerhalb von 60 Sekunden noch einmal gestochen oder leicht noch etwas Blut aus der Fingerkuppe auf denselben Streifen gedrückt werden. Damit spart man sich Teststreifen, denn normalerweise muss der bei zu wenig Blut entfernt und ein neuer ins Gerät eingelegt werden.
Blutzuckerteststreifen
Das Messergebnis erscheint nach fünf Sekunden auf dem Display, kann mit „Vor dem Essen“, „Nach dem Essen“ und „Allgemein“ markiert werden und wandert anschließend in den internen Speicher. Der fasst bis zu 800 Messergebnisse, dann wird der älteste überschrieben. Ältere Messwerte und die Durchschnittswerte lassen sich chronologisch mit den beiden kleineren Tasten durchblättern.
Der Nutzer kann seine Messdaten über die USB-Schnittstelle an der Seite des Geräts auf seinen PC übertragen und dort über eine Web-Anwendung verwalten. Weitaus praktischer ist jedoch die Option, das Messgerät via Bluetooth mit dem Smartphone zu koppeln. Ist dort die Contour-Diabetes-App aufgespielt, sendet das Contour Next sofort nach jeder Messung die Daten zuverlässig an die App. Die ist übersichtlich und erlaubt weitere Verfeinerungen und Nachbearbeitung der einzelnen Messwertmarkierungen.
Laut einer Studie des Instituts für Diabetes-Technologie Forschungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH der Universität Ulm liegt die Messgenauigkeit des Contour Next bei einer Abweichung von maximal 15 Milligramm pro Deziliter oder 15 Prozent vom tatsächlichen Laborwert bei hundert Prozent und erfüllt damit die ISO-Norm 15197.
Ascensia gehört zu den wenigen Herstellern, die den Nutzer nicht dazu anhalten, bei jeder neuen Packung Teststreifen eine Kontrolllösung zu verwenden. Beim letzten Test von Blutzuckermessgeräten der Stiftung Warentest (10/2024) schaffte es das Contour Next mit dem Testurteil „sehr gut“ (1,2) auf den ersten Platz.
Riesige Anzeige
Beurer GL 44
Klassisches, ovales Gerät mit beleuchtetem Display und fünf Jahren Garantie.
Vollständiger Preisvergleich
Das Beurer GL 44 ist ein leichtes, aber trotzdem stabiles Blutzuckermessgerät. Es hat einen klassischen ovalen Formfaktor mit einem großen, gut ablesbaren LC-Display mit Hintergrundbeleuchtung. Bedient wird das Gerät über einen großen zentralen Knopf sowie eine kleinere, mit einem Apfel bedruckte Taste. An der Seite befinden sich noch zwei Knöpfe, mit denen sich u. a. durch die Messwerte scrollen lässt.
Der Lieferumfang entspricht dem Standard: neben dem Messgerät selbst liefert Beurer noch zehn Teststreifen, zehn Lanzetten, die Stechhilfe, ein ordentliches Etui sowie ein USB-Kabel und die beiden CR2032-Batterien für den Betrieb mit. Das Handbuch ist auf Deutsch, gut verständlich und mit Sachverstand gemacht.
Vor der Erstbenutzung muss der Patient nach dem Einlegen der Batterien die Grundeinstellungen vornehmen: Datum und Uhrzeit werden festgelegt und Signaltöne sowie die Hintergrundbeleuchtung aktiviert oder deaktiviert. Die Lanzetten lassen sich gut in die Stechhilfe einführen, die Einstechtiefe ist durch Drehen der Kappe in sieben Stufen einstellbar.
Das Einführen des Teststreifens startet das Messgerät und es ist bereit zur Messung. Das Messergebnis erscheint nach zügigen fünf Sekunden auf dem Display. Anschließend markiert die Apfel-Taste den Messwert mit „vor dem Essen“, „nach dem Essen“ oder als „allgemein“. Eine weitere Unterscheidung ist leider nicht möglich. So muss man sich festlegen, welche besondere Messsituation mit „allgemein“ markiert wird, also zum Beispiel nach dem Sport oder bei Krankheit.
Schließlich wandert der Messwert in den Gerätespeicher. Der fasst maximal 480 Messwerte, dann wird der älteste mit dem neuesten überschrieben. Die im Speicher abgelegten Messwerte lassen sich über die beiden seitlichen Tasten am Blutzuckermessgerät chronologisch mit Datum und Uhrzeit durchblättern. Alternativ kann sich der Patient seine durchschnittlichen Blutzuckerwerte der letzten sieben, 14, 30 und 90 Tage anzeigen lassen, auch getrennt nach Markierung.
Blutzuckerteststreifen
Laut einer Studie des Instituts für Diabetes in Karlsburg liegt die Messgenauigkeit des Beurer GL 44 bei einer Abweichung von maximal 15 Milligramm pro Deziliter oder 15 Prozent vom tatsächlichen Laborwert bei hundert Prozent und erfüllt damit die ISO-Norm 15197. Beurer gehört außerdem zu den wenigen Herstellern, die nicht in der Bedienungsanleitung dazu raten, bei jeder neuen Packung eine Kontrolllösung einzusetzen. Das deckt sich mit der Empfehlung unseres unabhängigen Experten.
Eine direkte App-Anbindung hat das GL44 nicht. Wer seine Messwerte trotzdem auf dem Smartphone verwalten möchte, muss sie zuerst mit dem mitgelieferten USB-Kabel und der kostenlosen Software „Beurer HealthManager Pro USB Uploader“ auf den PC übertragen. Dort wandern die Werte in die Cloud und können anschließend mit der App „beurer HealthManager Pro“ auf dem Smartphone abgerufen werden. Neu ist die „Scan&Save“-Funktion in der Smartphone-App von beurer: Damit lassen sich ohne Umweg über den PC die Messwerte mit der Handykamera vom Blutzuckermessgerät abfotografieren und so in die App übertragen.
Hervorzuheben ist, dass Beurer auf das Messgerät eine Garantie von fünf Jahren gibt.
Außerdem getestet
Aktivmed GlucoCheck Gold
Vollständiger Preisvergleich
Wer ein möglichst leichtes Blutzuckermessgerät bevorzugt, findet im Aktivmed GlucoCheck Gold möglicherweise seinen Partner. Allerdings geht das geringe Gewicht ein wenig auf Kosten der Robustheit, der Kunststoff könnte hochwertiger sein.
Zur Bedienung besitzt das Messgerät nur einen einzigen Knopf – das erscheint auf den ersten Blick bequem und intuitiv, macht aber die Bedienung an manchen Stellen unnötig umständlich. Das Display ist eigentlich einwandfrei ablesbar, allerdings blickwinkelabhängig: Von ganz schräg betrachtet erkennt man darauf fast gar nichts mehr.
Beim Lieferumfang orientiert sich Aktivmed an den Mitbewerbern: zehn Teststreifen, zehn Lanzetten, die Stechhilfe, ein Etui und die erforderlichen Batterien, mehr gibt es nicht. Allerdings ist das Handbuch gelungen und geht über das Minimum an Informationen deutlich hinaus.
Vor der ersten Nutzung müssen die Grundeinstellungen vorgenommen werden: Neben Datum, Uhrzeit und Temperatureinheit muss sich der Patient entscheiden, ob er sich vom Gerät an die nächste Messung durch einen Signalton erinnern lassen möchte (bis zu vier Uhrzeiten sind dafür hinterlegbar) und ob die Messwerte über Bluetooth zum Smartphone auf die App geschickt werden sollen.
Das Einsetzen der Lanzette in die Stechhilfe funktionierte anfangs etwas hakelig. Das Einführen eines Teststreifens schaltet das Gerät ein. Nach der Messung erscheint das Ergebnis nach zügigen fünf Sekunden auf dem Display. Über die große Taste lässt sich der Messwert mit „vor dem Essen“, „nach dem Essen“ und mit „allgemein“ markieren. Anschließend speichert das Blutzuckermessgerät den Wert – maximal eintausend Messwerte können hinterlegt werden, dann wird der älteste überschrieben.
Ist Bluetooth aktiviert und die DiaBook-App auf dem Smartphone installiert, wandern die Messwerte dorthin. Allerdings klappte im Test das Koppeln von Messgerät und Smartphone erst nach mehreren Versuchen. Dass der Prozess von der App aus angestoßen werden muss, steht leider nirgendwo beschrieben. Auch ist in der App eine Registrierung und damit Vertrauen gegenüber dem Hersteller erforderlich, dass er die persönlichen Daten seines Kunden ordentlich schützt.
Am Blutzuckermessgerät selbst ist das Abrufen der einzelnen Messdaten mit nur einer Taste leider etwas umständlich. Nutzer werden sich daher eher an den Durchschnittswerten der letzten 14, 21, 28, 60 und 90 Tage orientieren.
Die Messgenauigkeit des GlucoCheck Gold liegt bei einer Abweichung von maximal 15 Milligramm pro Deziliter oder 15 Prozent vom tatsächlichen Laborwert laut einer Studie des Instituts für Diabetes-Technologie Forschungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH an der Universität Ulm bei 100 Prozent, eine Studie des Instituts für Diabetes in Karlsburg kam auf eine Messgenauigkeit von 98,5 Prozent. Das Gerät erfüllt damit die ISO-Norm 15197.
Aktivmed weist außerdem darauf hin, dass jede neue Teststreifenpackung mit Kontrolllösung kontrolliert werden sollte.
Aktivmed reagierte auf unsere Kritikpunkte am Testgerät wie folgt: „Die 1-Tasten-Bedienung wurde bewusst so gestaltet. Sie verhindert, dass Patienten das Gerät versehentlich verstellen. Wir haben zudem mehrere GlucoCheck GOLD Geräte einer intensiven Prüfung unterzogen. Das Display konnte aus jedem Blickwinkel einwandfrei abgelesen werden«.
Beim letzten Test von Blutzuckermessgeräten der Stiftung Warentest (10/2024) schaffte es das GlucoCheck Gold mit dem Testurteil „Gut“ (1,7) auf den dritten Platz.
Bayer Vital Contour XT
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Bayer Vital – heute Ascensia genannt – ist ein Spezialist für Blutzuckermessgeräte. Seine Contour-Reihe behauptet sich seit Jahren auf dem Markt. Dazu gehört auch das Contour XT. Es ist ein robustes Messgerät und liegt durch seine klassische Form gut in der Hand. Die Bedienung erfolgt über einen großen Knopf rechts und zwei kleinere Knöpfe links. Das Display könnte besser ablesbar sein, zumal eine Hintergrundbeleuchtung fehlt.
Beim Lieferumfang hebt sich das Contour XT nicht gerade ab: neben dem Messgerät und einer Stechhilfe gibt es nur fünf Lanzetten und fünf Teststreifen, ein Etui und die für den Betrieb erforderlichen zwei Batterien des Typs CR2023. Die Bedienungsanleitung ist dazu eine Zumutung für den Nutzer: ein einzelnes, voll bedrucktes, riesiges Blatt Papier, mehrfach gefaltet. Hier etwas nachzulesen macht keinen Spaß. Das geht besser.
Vor der ersten Nutzung muss der Patient Datum und Uhrzeit einstellen, den Signalton aktivieren oder deaktivieren und sich für den einfachen oder erweiterten Modus entscheiden. Ersterer reduziert die Bedienung auf das Notwendige, der erweiterte Bedienungsmodus erlaubt auch, Messwerte zu markieren und errechnet Durchschnittswerte.
Das Einsetzen der Lanzette in die Stechhilfe und das Einstellen der Stechtiefe in fünf Stufen funktionieren einwandfrei. Allerdings macht die Stechhilfe keinen langlebigen, sondern eher sogar billigen Eindruck.
Das Einführen des Teststreifens schaltet das Gerät ein. Das Messergebnis erscheint nach fünf Sekunden auf dem Display. Das Ergebnis kann anschließend mit „vor dem Essen“, „nach dem Essen“ und „allgemein“ markiert werden und wird anschließend im internen Speicher abgelegt. Der fasst bis zu 480 Messergebnisse, dann wird der älteste überschrieben.
Einzelne Messwerte lassen sich chronologisch mit den beiden kleineren Tasten durchblättern. Der einfache Modus errechnet nur Durchschnittswerte der letzten 14 Tage, der erweiterte Modus auch die Durchschnittswerte der letzten sieben, 14 und 30 Tage und nach Markierung.
Will der Nutzer seine Messdaten auf den PC übertragen, muss er das proprietäre USB-Kabel von Ascensia separat erwerben, denn das Gerät besitzt auf der einen Seite einen 3,5-Millimeter-Klinkenanschluss. Die in der Bedienungsanleitung noch erwähnte Software für den PC gibt es allerdings nicht mehr, inzwischen steht eine Web-Anwendung für den Browser für MacOS und Windows zur Verfügung. Eine App für das Smartphone gibt es für das Contour XT nicht.
Laut einer Studie des Instituts für Diabetes-Technologie Forschungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH der Universität Ulm liegt die Messgenauigkeit des Contour XT bei einer Abweichung von maximal 15 Milligramm pro Deziliter oder 15 Prozent vom tatsächlichen Laborwert bei hundert Prozent und erfüllt damit die ISO-Norm 15197.
Auch Ascensia bzw. Bayer Vital gehört zu den wenigen Herstellern, die den Nutzer nicht dazu anhalten, bei jeder neuen Packung Teststreifen eine Kontrolllösung zu verwenden.
Gibt es einen Schaden am Blutzuckermessgerät, tauscht Ascensia das Gerät ohne zeitliche Begrenzung aus. Defekte Messgeräte werden durch den Nachfolger Contour Next ersetzt, der die gleichen Teststreifen verwendet.
Im September 2024 hat der Hersteller angekündigt, das Contour XT künftig auslaufen zu lassen.
Beurer GL 50
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Das Beurer GL 50 ist ein sehr kompaktes Blutzuckermessgerät, was leider auch auf das Display zutrifft. Immerhin besitzt es eine Hintergrundbeleuchtung. Der Lieferumfang ist eher Standard, die Bedienungsanleitung einwandfrei.
Bedient wird das GL 50 über einen großen Knopf auf der Front sowie zwei kleine Tasten an der Seite. Das Blutzuckermessgerät besitzt eine integrierte Stechhilfe. Allerdings ist das Einstellrad für die Stechtiefe etwas schwer zu drehen, die Einstechtiefe schlecht abzulesen und das Spannen etwas klapprig. Will man lieber eine separate Stechhilfe nutzen, lässt sich die integrierte auch mit wenigen Handgriffen ausbauen und nur das Messgerät mitnehmen – es wird dadurch noch einmal kompakter.
Messergebnisse erscheinen schnell auf dem Display und lassen sich anschließend markieren. Gespeichert werden können bis zu 480 Messwerte. Die lassen sich mit den beiden seitlichen Tasten chronologisch durchblättern oder Durchschnittswerte der letzten Wochen und Monate anzeigen. Eine direkte App-Anbindung hat das GL50 nicht. Wer seine Messwerte trotzdem auf dem Smartphone verwalten möchte, muss sie zuerst mit einem USB-Kabel und der kostenlosen Software „Beurer HealthManager Pro USB Uploader“ auf den PC übertragen. Dort wandern die Werte in die Cloud und können anschließend mit der App „beurer HealthManager Pro“ auf dem Smartphone abgerufen werden. Neu ist die „Scan&Save“-Funktion in der Smartphone-App von beurer: Damit lassen sich ohne Umweg über den PC die Messwerte mit der Handykamera vom Blutzuckermessgerät abfotografieren und so in die App übertragen.
Beurer gibt auf sein Gerät fünf Jahre Garantie.
Die Messgenauigkeit des Messgeräts liegt bei einer Abweichung von maximal 15 Milligramm pro Deziliter oder 15 Prozent vom tatsächlichen Laborwert laut einer Studie des Instituts für Diabetes-Technologie Forschungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH der Universität Ulm bei 97,5 Prozent. Eine Studie des Instituts für Diabetes in Karlsburg kam auf eine Messgenauigkeit von hundert Prozent. Das Gerät erfüllt damit die ISO-Norm 15197.
Medisana MediTouch 2
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Das Medisana MediTouch 2 ist ein schickes Gerät und macht zusammen mit der Stechhilfe einen robusten Eindruck. Das LC-Display ist zwar riesig, besitzt aber keine Hintergrundbeleuchtung und lässt sich daher nur bei gutem Licht ablesen. Der Lieferumfang entspricht dem Standard, das Etui ist robust, zusätzlich legt Medisana noch eine Kontrolllösung anbei.
Messwerte lassen sich mit „vor dem Essen“, „nach dem Essen“ und „allgemein“ markieren. Das Blutzuckermessgerät speichert bis zu 480 Messwerte und errechnet die Durchschnittswerte aller Messungen der letzten sieben, 14, 30 und 90 Tage sowie mit Markierungen. Wer seine Messwerte am PC verwalten möchte, muss sich die Software VitaDock von der Medisana-Homepage herunterladen (für Windows und MacOS) und das MediTouch 2 mit einem USB-Kabel mit dem PC verbinden. Eine Registrierung bei Medisana ist erforderlich. Unter dem Namen MediTouch 2 connect dual bietet der Hersteller auch ein identisches Gerät mit App-Anbindung über Bluetooth an.
In einer älteren Studie des Instituts für Diabetes-Technologie Forschungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH der Universität Ulm aus dem Jahr 2019 lag die Messgenauigkeit des MediTouch 2 bei einer Abweichung von maximal 15 Milligramm pro Deziliter oder 15 Prozent vom tatsächlichen Laborwert nur bei 90 Prozent und erfüllte damit nicht die ISO-Norm 15197. Das MediTouch 2 entspricht in der Studie dem System B, die vollständige Studie ist hinter einer Bezahlschranke, liegt unserer Redaktion aber vor.
Medisana schreibt dazu in einer Stellungnahme:
„Das Medisana MediTouch 2 entspricht der ISO-Norm 15197 und wird jährlich neu zertifiziert. Seit der hier erwähnten, extrem veralteten Studie aus dem Jahr 2019 wird jede Teststreifencharge im Probandentest am Institut für Diabetes Karlsburg unabhängig getestet und bewertet. Erst nach erfolgreichem Bestehen wird die Charge für den Markt freigegeben.“
Beim letzten Test von Blutzuckermessgeräten der Stiftung Warentest (10/2024) erreichte das MediTouch 2 das Testurteil „Gut“ (2,0).
Testamed Glucocheck Advance
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Das Testamed Glucocheck Advance ist ein robustes Blutzuckermessgerät, das mit seinem kantigen Design und den beiden Bedienknöpfen optisch hervorsticht. Das LC-Display ist groß, aber ohne Hintergrundbeleuchtung und zeigt Datum und Uhrzeit auch im ausgeschalteten Zustand kontinuierlich an.
Der Lieferumfang entspricht dem Standard, eine Kontrolllösung liegt bei. Das Gerät beherrscht Deutsch und Türkisch und liest die Messwerte optional auch in der eingestellten Sprache vor. 450 Messwerte können gespeichert und anhand zweier Tasten durchgeblättert werden, die Durchschnittswerte der letzten sieben, 14, 21, 28, 60 und 90 Tage werden errechnet.
Praktisch ist der integrierte USB-Stecker, der das Gerät zum USB-Stick für den PC macht. Zusammen mit der Software von der Website des Herstellers lassen sich dadurch die Messwerte am PC verwalten.
In einer älteren Studie des Instituts für Diabetes-Technologie Forschungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH der Universität Ulm aus dem Jahr 2019 lag die Messgenauigkeit des Glucocheck Advance bei einer Abweichung von maximal 15 Milligramm pro Deziliter oder 15 Prozent vom tatsächlichen Laborwert nur bei 66,5 Prozent und erfüllt damit nicht die ISO-Norm 15197. Das Glucocheck Advance entspricht in der Studie dem System C, die vollständige Studie ist hinter einer Bezahlschranke, liegt unserer Redaktion aber vor.
Beim letzten Test von Blutzuckermessgeräten der Stiftung Warentest (10/2024) erreichte das Glucocheck Advance das Testurteil „Befriedigend“ (2,6).
Glucofast Duo
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Das Glucofast Duo gehört zu den robusten Blutzuckermessgeräten im Testfeld, liegt super in der Hand und hat ein scharfes sowie beleuchtetes LC-Display. Allerdings besitzt das Gerät nur eine Bedientaste, was das Blättern in den bis zu eintausend gespeicherten Messwerten erschwert.
Der Lieferumfang entspricht dem Standard, die Stechhilfe ist sehr stabil. Es lassen sich vier Erinnerungsalarme einstellen und Messwerte mit „vor dem Essen“, „nach dem Essen“ und „allgemein“ markieren. Durchschnittswerte werden für die letzten sieben, 14, 21, 28, 30 und 90 Tage und nach Markierung errechnet. Die Daten lassen sich über ein USB-Kabel auf den PC überspielen und dort mit einer kostenlosen Software des Herstellers verwalten.
Der Hersteller schreibt auf der Verpackung, dass das Gerät der ISO-Norm 15197 entspricht, öffentlich zugängige Studien als Beleg fehlen.
Yuwell 710
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Das Yuwell 710 ist optisch ein Hingucker, kompakt, liegt super in der Hand und hinterlässt einen robusten Eindruck. Das LC-Display ist zwar scharf, allerdings etwas klein und besitzt keine Hintergrundbeleuchtung. Der Lieferumfang liegt beim getesteten Set bei 50 Lanzetten und 50 Teststreifen. Das Etui ist ungewöhnlicherweise keine Tasche, sondern eine Hardcover-Box.
Technisch hinkt das Gerät leider hinterher: Die Teststreifen gingen bei unserem Testgerät etwas schwer in die Öffnung, die Messung dauert mit etwa acht Sekunden zu lang und markieren oder übertragen der Messwerte auf eine App oder den PC ist nicht möglich.
Das Blättern in den bis maximal 250 gespeicherten, älteren Messwerten ist eine Geduldsprobe, da wird man sich eher an den Durchschnittswerten der letzten sieben, 14, 30, 60 und 90 Tage orientieren. Der Hersteller schreibt in der Bedienungsanleitung, dass das Gerät der ISO-Norm 15197 entspricht, öffentlich zugängige Studien als Beleg fehlen.
Codefree Blutzucker-Messsystem
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Das Codefree Blutzucker-Messsystem sieht optisch eher rein funktionell aus: kompaktes Gehäuse, etwas kleines Display ohne Hintergrundbeleuchtung, drei Bedientasten und ein proprietärer Anschluss für ein Kabel zur Datenübertragung an den PC. Der Lieferumfang entspricht dem Standard. Technisch leistet das Gerät aber das, was man erwartet: zügige Messung, Markierung der Messwerte, schnelles Blättern durch maximal 500 ältere Messwerte und eine Berechnung der Durchschnittswerte der letzten sieben, 14 und 30 Tage.
Zur Übertragung an den PC ist ein spezielles Übertragungskabel separat zu erwerben, die Software kann kostenlos von der Homepage des Herstellers heruntergeladen werden. Der Hersteller schreibt weder auf dem Gerät noch auf der Verpackung oder in der Bedienungsanleitung, dass die Messgenauigkeit der ISO-Norm 15197 entspräche. Auch öffentlich zugängige Studien als Beleg fehlen.
Sinocare Safe Accu2
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Das Sinocare SafeAccu 2 kommt mit einem robusten Kunstleder-Etui daher, das einen guten Eindruck hinterlässt. Der Rest ist allerdings eher enttäuschend: Altbackenes Design, ein nur mittelgroßes und empfindliches LC-Display ohne Hintergrundbeleuchtung, und die Teststreifen gehen etwas schwer in die Öffnung. Eine Messung dauert rund zehn Sekunden, gespeichert werden können nur 200 Messwerte. Markierungen der Messwerte sind nicht möglich, Durchschnittswerte gibt es nur für die letzten sieben, 14 und 28 Tage. Eine App oder PC-Anbindung zur externen Verwaltung der Messdaten gibt es nicht.
Der Hersteller schreibt weder auf dem Gerät noch auf der Verpackung oder in der Bedienungsanleitung, dass die Messgenauigkeit der ISO-Norm 15197 entspräche. Auch öffentlich zugängige Studien als Beleg fehlen.
Adia Diabetes-Set 8002671
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Das Adia Diabetes-Set 8002671 ist ein kompaktes, robustes und schickes Blutzuckermessgerät. Die drei Bedientasten haben gute Druckpunkte, das Display ist hintergrundbeleuchtet und gut ablesbar. Der Lieferumfang entspricht dem Standard.
Auch technisch stimmt es: Die Messung geht flott, die Messwerte lassen sich mit „vor dem Essen“, „nach dem Essen“, „Sport“ oder „Medikamente“ markieren. Der Speicher fasst maximal 365 Messwerte, durch die sich mit den Pfeiltasten blättern lässt.
Durchschnittswerte werden für die letzten sieben, 14 und 21 Tage errechnet. Die Ergebnisse lassen sich über ein separat zu erwerbendes, proprietäres Datenkabel an den PC schicken. Eine Software ist von der Homepage des Herstellers kostenlos herunterladbar.
Der Hersteller schreibt weder auf dem Gerät noch auf der Verpackung oder in der Bedienungsanleitung, dass die Messgenauigkeit der ISO-Norm 15197 entspräche. Auch öffentlich zugängige Studien als Beleg fehlen.
Der deutsche Vertreiber des adia Blutzuckermessgerätes, die Firma diabetikerbedarf db GmbH in Rheine, weist darauf hin, dass ihrer Website www.diabetiker-bedarf.de/adia der Hinweis zu entnehmen ist, dass das Blutzuckermessgerät von adia ISO-konform sei. Ferner weist diabetikerbedarf darauf hin, dass sich auf dieser Website ein direkter Link zu einer Studie des Instituts für Diabetes Karlsburg befindet, die dem adia-Blutzuckermessgerät bei einer Abweichung von maximal 15 Milligramm pro Deziliter oder 15 Prozent vom tatsächlichen Laborwert eine Messgenauigkeit von 100 Prozent bescheinigt. (Anmerkung der Redaktion: diese Studie ist, im Gegensatz zu allen anderen in diesem Test erwähnten Studien, in keinem wissenschaftlichen Journal publiziert, sondern ist allein auf der Website von diabetikerbedarf und der Website des Instituts für Diabetes Karlsburg abrufbar.)
Roche Accu-Chek Guide
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Das Roche Accu-Chek Guide ist ein kompaktes, robustes Blutzuckermessgerät. Das LCD ist recht klein, trotzdem gut ablesbar. Bedient wird das Gerät über vier Knöpfe auf der Oberseite, die leider etwas schwergängig sind. Die Teststreifen sind sehr schmal und etwas kurz gehalten, dadurch auch etwas fummelig zu handhaben. Für Menschen mit motorischen Problemen ist das Gerät daher vielleicht keine gute Empfehlung. An der Seite befindet sich eine Taste, die nach der Messung den verwendeten Teststreifen auswirft.
Im Lieferumfang sind neben dem Messgerät zehn Teststreifen sowie Lanzetten und ein ordentliches Etui enthalten. Die Bedienungsanleitung ist umständlich einem riesigen, mehrfach gefalteten Blatt Papier im Format A1 zu entnehmen – schnell mal etwas Nachlesen macht da keinen Spaß.
Innovativ ist die Stechhilfe. Sie gehört nicht nur zu den stabilsten im Testfeld, sondern funktioniert auch ohne vorheriges Aufziehen einfach auf Knopfdruck. Statt einzelne Lanzetten, die jeweils in die Stechhilfe eingesteckt und nach der Messung wieder entfernt werden müssen, verwendet das Blutzuckermessgerät eine austauschbare Lanzettentrommel. In ihr sind von Anfang an sechs kleine Lanzetten verdeckt eingelegt. Das Risiko, sich beim Hineinstecken oder Herausholen der Lanzette zu piksen, sinkt dadurch auf nahezu null. Nach jedem Messen wird, wie in einem Trommelrevolver, die nächste Lanzette in Stellung gebracht – allerdings muss der Nutzer das manuell erledigen. Die Einstechtiefe ist durch Drehen der Kappe in fünf Stufen einstellbar.
Das Einführen eines Teststreifens startet das Messgerät. Für eine Messung wird wegen der geringen Größe des Teststreifens nur wenig Blut aus der Fingerkuppe benötigt und schnell vom Teststreifen aufgenommen. Das Messergebnis erscheint schon nach vier Sekunden auf dem Display. Anschließend lässt sich der Messwert mit „Vor Mahlzeit“, „Nach Mahlzeit“, „Nüchtern“, „Schlafenszeit“ oder als „Sonstiges“ markieren.
Das Gerät speichert bis zu 720 Messwerte, dann wird der älteste mit dem neuesten überschrieben. Die im Speicher abgelegten Messwerte lassen sich am Gerät über das Tastenkreuz chronologisch mit Datum und Uhrzeit durchblättern. Alternativ kann sich der Patient seine durchschnittlichen Blutzuckerwerte der letzten sieben, 14, 30 und 90 Tage anzeigen lassen, auch getrennt nach Markierung.
Praktischer ist es, seine Werte automatisch nach einer Messung via Bluetooth auf die kostenlose MySugr-App auf das Smartphone übertragen zu lassen und dort zu verwalten, auszuwerten oder für den Arzt einen Bericht anfertigen zu lassen. Das funktionierte beim Accu-Chek Guide im Test problemlos. Die MySugr-App ist zwar einfach, aber gut gemacht, zeigt Messwerte und Durchschnittswerte übersichtlich an und ist einfach zu bedienen. Allerdings: Die Tester der Stiftung Warentest bemängelten bei ihrem letzten Test von Blutzuckermessgeräten (10/2024), dass MySugr „viele Daten sendet, die für ihre Funktion überflüssig sind. Damit wäre es möglich, Nutzerprofile zu erstellen“.
Laut einer Studie des Instituts für Diabetes-Technologie Forschungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH der Universität Ulm liegt die Messgenauigkeit des Roche Accu-Chek Guide bei einer Abweichung von maximal 15 Milligramm pro Deziliter oder 15 Prozent vom tatsächlichen Laborwert bei hundert Prozent und erfüllt damit die ISO-Norm 15197. Leider rät Roche in der Anleitung zum Gerät dazu, bei jeder neuen Packung Teststreifen eine Kontrolllösung zu verwenden. Unser unabhängiger Experte hält das nicht für nötig.
Abbott Freestyle Freedom Lite
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Das Abbott Freestyle Freedom Lite ist ein Blutzuckermessgerät im klassischen Design und mit großem Display, leider ohne Hintergrundbeleuchtung. Die Bedienung erfolgt lediglich über zwei Tasten, deren Funktion sich durch die Beschriftung nicht von allein erschließt. Der Lieferumfang entspricht dem Standard.
Praktisch bei der Messung: Erhält der Teststreifen beim ersten Versuch zu wenig Blut aus der Fingerkuppe, kann innerhalb von 60 Sekunden noch einmal gestochen oder leicht noch etwas Blut aus der Fingerkuppe gedrückt werden, um den Teststreifen damit nachzufüllen und die Messung zu starten. Das spart Teststreifen. Ansonsten ist der Funktionsumfang eher rudimentär. Messwerte können nicht markiert werden.
Das Gerät speichert maximal 400 Messwerte, die anhand der beiden Tasten durchgeblättert werden. Das Gerät errechnet Durchschnittswerte wahlweise für die letzten sieben, 14 oder 30 Tage. Die Daten können über ein proprietäres Datenkabel an den PC gesendet und dort in dem kostenlosen, cloudbasierten Diabetes-Management-System LibreView von Abbott verwaltet werden. Mit dem Smartphone kann das Gerät nicht kommunizieren.
Die Messgenauigkeit des Blutzuckermessgerätsliegt bei einer Abweichung von maximal 15 Milligramm pro Deziliter oder 15 Prozent vom tatsächlichen Laborwert laut einer Studie des Instituts für Diabetes-Technologie Forschungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH an der Universität Ulm aus dem Jahr 2020 bei 99,5 Prozent. Das Gerät erfüllt damit die ISO-Norm 15197.
Abbott gehört zu den Herstellern, die Nutzer nicht dazu anhalten, bei jeder neuen Packung Teststreifen eine Kontrolllösung zu verwenden.
Terumo Medisafe Fit Smile
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Das Terumo Medisafe Fit Smile macht einiges anders. Es besitzt einen großen Farbbildschirm, das Gerät selbst wird aber im Querformat gehalten und bedient. Die drei Bedienknöpfe machen einen zuverlässigen Eindruck, sitzen aber rechts vom Bildschirm und nicht darunter. Eine gut verständliche Sprachausgabe auf Deutsch begleitet den Nutzer, sofern man sie nicht abschaltet, nach dem Einschalten, beim Messen und Abrufen der Messwerte aus dem Speicher. Das Display stellt zudem die Messwerte grafisch dar.
Auch das Messsystem erscheint eigenwillig: Statt Teststreifen wird eine Testkappe vor die Messlinse des Geräts angeknipst, die den Bluttropfen aufnimmt. Praktisch: Statt einer Lanzette, deren Spitze man durch Abdrehen einer kleinen Kunststoffabdeckung freilegt, arbeitet die sehr robuste Stechhilfe von Terumo mit einer Lanzette, an der man sich auch unabsichtlich nicht stechen kann. Untergebracht ist alles in einem Hardcover-Etui. Ein gutes Handbuch liegt bei, genauso wie 25 Lanzetten und 25 Testkappen.
Das Messen mit Testkappe gestaltet sich unproblematisch. Die kleine Nase an der Spitze der Testkappe erleichtert es im Vergleich zu einem Teststreifen etwas, das Blut korrekt aufzunehmen. Das Messergebnis erscheint flott auf dem Display. Ist der Assistenzmodus aktiviert, erkennt der Nutzer auf einen Blick an der Farbe des Hintergrundes und dem eingeblendeten Smiley, wie der Messwert einzuordnen ist. Messwerte lassen sich nur mit „Vor dem Essen“ und „Nach dem Essen“ markieren und werden automatisch zeitlich in Frühstück, Mittagessen oder Abendessen gruppiert.
Das Gerät fasst maximal 500 Messwerte, bevor der älteste überschrieben wird. Sie lassen sich durch die Bedienungstasten durchblättern und als Diagramm anzeigen. Es gibt nur einen Durchschnittswert für die letzten 30 Tage. Die Messdaten lassen sich nicht an ein Smartphone senden. Für die Übertragung der Daten an einen PC braucht es ein mit diesem verbundenes NFC-Lesegerät, das die Daten vom Blutzuckermessgerät empfängt. Dazu braucht es auf dem PC noch die kostenlose Software Diabass, die es nur für Windows gibt.
Laut einer Studie des Instituts für Diabetes-Technologie Forschungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH der Universität Ulm liegt die Messgenauigkeit des Medisafe Fit Smile bei einer Abweichung von maximal 15 Milligramm pro Deziliter oder 15 Prozent vom tatsächlichen Laborwert bei hundert Prozent und erfüllt damit die ISO-Norm 15197. Terumo gehört zu den Herstellern, die den Nutzer nicht dazu anhalten, bei jeder neuen Packung Teststreifen eine Kontrolllösung zu verwenden.
So haben wir getestet
Die Messgenauigkeit der einzelnen Blutzuckermessgeräte valide und wissenschaftlich zu ermitteln, übersteigt bei Weitem die Möglichkeiten eines Testportals. Dafür braucht es eine große Zahl an Probanden und hunderte Testdurchgänge.
Wir wollten unseren Leserinnen und Lesern trotzdem, als erstes Testportal, einen Test präsentieren, der sich nicht nur auf die technischen Angaben der Hersteller verlässt. Daher haben wir die Messgenauigkeit zu den Geräten öffentlich zugänglicher Publikationen wissenschaftlich arbeitender Testinstitute aus Deutschland entnommen. Der direkte Link zur Studie findet sich jeweils bei der Besprechung des entsprechenden Messgeräts.
Keine Empfehlung haben wir Blutzuckermessgeräten gegeben, die in den Publikationen die Mindestanforderung der ISO-Norm nicht erreicht haben oder zu denen keine öffentlich zugängigen wissenschaftlichen Messdaten publiziert sind. Die ISO-Norm 15197 sieht vor, dass mindestens 95 Prozent der mit dem Blutzuckermessgerät ermittelten Messwerte zum tatsächlichen Laborwert nicht mehr als 15 Milligramm pro Deziliter oder 15 Prozent nach oben oder unten abweichen dürfen.
Der praktische Test der Blutzuckermessgeräte, um deren Beschaffenheit, Bedienbarkeit, Ablesbarkeit des Displays und ggf. die App zu bewerten, wurde von unserem Testredakteur und von Redakteuren und Redakteurinnen des F.A.Z. Kaufkompass durch mehrere Probeläufe selbst durchgeführt.
Die wichtigsten Fragen
Welches ist das beste Blutzuckermessgerät?
Das beste Blutzuckermessgerät ist das OneTouch Ultra Plus Reflect. Es misst nachgewiesenermaßen korrekt, ist robust und liegt gut in der Hand, hat ein scharfes Farbdisplay, die Bedienung ist einfach und zügig, Messdaten landen auf dem Smartphone und der im Gerät integrierte Mentor hilft dem Patienten, seine Messwerte besser einzuordnen. Wir haben aber auch interessante Alternativen.
Wie funktioniert ein Blutzuckermessgerät?
Die Glukose in einem Tropfen Blut aus der Fingerkuppe reagiert mit einem Enzym auf dem Teststreifen und erzeugt dabei einen geringen Stromfluss, aus dem das Messgerät den momentanen Blutzuckerspiegel des Patienten errechnet.
Was muss ich beim Messen des Blutzuckers beachten?
Für die akkurate Messung des Blutzuckers sollte der Nutzer sich vor dem Stechen die Finger waschen, stets eine neue Lanzette in die Stechhilfe einspannen und nur Teststreifen verwenden, die für das verwendete Messgerät zugelassen sind.
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